Ausstellung: “So – oder so – ist das Leben”

ausstellun-so-oder-so-ist-das-leben

Das Medizin- und Apothekenmuseum Rhede zeigt in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Rhede ab 06. April eine außergewöhnliche Ausstellung der Künstlerin und Kunsttherapeutin Laula Plaßmann. Schwerpunkt der Ausstellung in Rhede bildet dabei der geschlossene Zyklus “Familienbilder”. Mit diesem Zyklus erinnert Plaßmann an ihre jüdischen Wurzel. Abgebildet sind fiktive Porträts ihrer Angehörigen, die Sie nur vom Hörensagen kennt und die während des Nationalsozialismus umgebracht wurden.

“Nur wenn wir begreifen, dass hinter den nüchternen Zahlen Individuen mit Namen, Gesichtern, Geschichten, Gefühlen, Reaktionen und Schicksalen stehen, kann Empathie mit den Opfern geweckt werden” so Plaßmann.

Neben den ergreifenden Porträts zeigt Plaßmann auch erstmals dreidimensionale Papierskulpturen und eine Retrospektive ihrer gesammelten Werke. Überwiegend malt Plaßmann Illustrationen und Frauenmotive in Porträtform. Ihre diffizile Maltechnik erinnert stark an die italienische Renaissance. Durch die Art und Weise, wie sie mehrere Schichten verarbeitet, werden die einzelnen Farbtöne der Hautschichten genau dargestellt. Der Titel “So – oder so – ist das Leben” beschreibt Begebenheiten  im Leben eines jeden einzelnen, die mal hart und ungerecht aber oft auch warm und herzlich sein können. Die Begeisterung für die Kunst führte dazu, dass Laula Plaßmann bereits im Alter von sechs Jahre erste Kohlezeichnungen anfertigte. Auch im Schulunterricht “kritzelte” sie ihre Hefte mit Motiven voll. Nach dem Kunststudium in Düsseldorf folgten Ausstellungen in Paris, Antwerpen, Essen, Bochum und Berlin. Heute liegen ihr neben der Kunst vor allem auch Schulprojekte mit Kindern am Herzen. Im Aspekt der gewaltfreien Kommunikation ermutigt Plaßmann junge Menschen Gefühle wie Wut gestalterisch darzustellen. So werden die Gefühle aus einem anderem Blickwinkel betrachtet und die Kinder setzen sich bewusst mit ihren Gefühlen auseinander. “Das ist eine gute Art der Kommunikation – Kunst quasi als
Friedensbrücke” so Plaßmann.

Neben den Kunstwerken dürfen sich die Besucher bereits jetzt auf die Ausstellungseröffnung freuen. Hier wird der Kulturreferent der Uniklinik Münster Christian  Heeck die Einführung zur Ausstellung übernehmen. Außerdem begleitet der Literaturkreis Rhede die Ausstellungseröffnung mit einem kleinen Programmpunkt.

Parallel zur Ausstellung ist u.a. der Katalog “Familienbilder” zum Preis von 15 € im Museum erhältlich.

Die Ausstellung im Medizin- und Apothekenmuseum ist Dienstag bis Sonntag von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Beginn der Ausstellung ist Sonntag, 06. April – Ende Sonntag, 18.Mai 2014. Eintritt 3,00 €, ermäßigt 1,50 €.

anzeige