Austellung „gerede“ von Julia Drahmann

Die junge Künstlerin Julia Drahmann studiert seit 2008 an der Kunstakademie Münster. In Rhede zeigt sie bis Donnerstag, 20. Oktober 2011 die Ausstellung „gerede“. Die überdimensionalen Gesichter auf den Leinwänden treten in Austausch miteinander, beziehen sich aufeinander, sie kommunizieren. Der Betrachter steht inmitten von Kommunikations- und Blickachsen und wird dabei teilweise in den Austausch mit einbezogen und teilweise draußen vor gelassen.

Ihre bisherigen Arbeiten von Menschenbildern bedienen sich zweier gegensätzlicher Pole in der Stilgeschichte der Porträtmalerei. Einerseits bannt die Künstlerin Personen in einem Naturalismus auf die Leinwand, der sich durch seine verhaltene Umsetzung einer aufdringlichen Detailgenauigkeit im Positiven verwehrt. Andererseits zeigt sie Personendarstellungen, die von einer starken Reduktion des Bildgegenstands dominiert werden und durch eine starke Tontrennung schon fast Piktogrammen gleichen. Trotz der Gegensätzlichkeit der Ansätze eint beide Werkgruppen der bewusste Einsatz von Lasuren: In den frühen Arbeiten evozieren sie eine zarte Lebendigkeit der Gesichtspartien, in den neusten Werken berauben sie die kontrastreichen Gesichter ihrer Härte und lassen sie hinter einem verklärenden Schleier zurücktreten.Durch die Konfrontation beider Arbeitsphasen erzählt Julia Drahmann die historischen Brüche in der Porträtmalerei, zwischen Naturalismus, Expressionismus und Realismus, mit ihren eigenen zeitgenössischen Mitteln neu. Neben großformatigen Leinwänden (Öl/Leinwand) sind auch kleinere Zeichnungen, Collagen und Drucke zu sehen.

Die Ausstellung läuft noch bis Donnerstag, 20. Oktober 2011.
Medizin- und Apothekenmuseum Rhede,
Markt 14, 46414 Rhede

Der Eintritt ins Museum beträgt 3 €, ermäßigt 1,50 €.

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